Hier jetzt, wie im letzten Jahr versprochen, das Neueste von unserem Winterspielplatzprojekt. Wie bereits berichtet haben wir den Winterspielplatz jetzt auch am Sonntagmorgen geöffnet. Genannt haben wir diese Veranstaltung aber nicht mehr Winterspielplatz, sondern Kinderkirche. Damit ist die Richtung klar. Geöffnet wird der Winterspielplatz erst um 10.10h.
Alle Kinder und Eltern die vorher kommen, werden in unseren Hauptgottesdienstraum umgeleitet und wir fangen als Gemeinde mit einem 10 minütigem Singen von Kinderliedern und einer kleinen Liturgie mit Glockenspiel, Kerze anzünden und Bibelvers lesen an. Das Singen kennen die Kinder aus dem Winterspielplatz bereits und singen aus vollem Halse mit. Manche Eltern schauen ein wenig verdutzt, stimmen dann aber mit ihren Kindern in den Gesang ein. Anschließend beten wir für die Kinder und verabschieden sie. Dabei machen die Gemeindemitglieder im Mittelgang einen Segenstunnel mit ihren Händen, durch den die Kinder mit ihren Eltern dann hinübergehen in den Winterspielplatz.
Damit haben wir endlich den langersehnten Kontakt zwischen Gemeindegottesdienst und Winterspielplatz hergestellt. Unser Gottesdienst ist in den ersten 10min auf diese Weise sehr lebendig geworden. Selbst der Ein oder Andere, der gewohnt aus früheren Zeiten mehr Zucht und Ordnung bei den Kindern gefordert hätte, freut sich mittlerweile über das neue pulsierende Leben und kann es genießen. Wir sind gespannt wie sich unser Projekt mit Sicht auf die Integration in die Gemeinde weiterentwickelt.
Der reguläre Winterspielplatz von November bis März mit zwei wöchentlichen Terminen wird weiterhin gut besucht. Bis zu 80 Kinder plus Eltern spielen dann in unserem zweiten großen Veranstaltungsraum miteinander. Ein muslimischer Vater erwähnte einmal, dass unser Winterspielplatz wohl der einzige Ort sei, an dem die vielen vertretenen Konfessionen friedlich und unkompliziert miteinander umgehen. Ein schönes Zeugnis, dass uns froh gestimmt hat.
Aufgrund der vielen Besucher im Winterspielplatz haben wir zuerst gedacht, dass wir als verantwortungsvolle Gastgeber regelnd eingreifen und die Besucherzahl limitieren müssten. Niemand vom Begrüßungsteam hat es aber so richtig fertiggebracht, die Besucher zurückzuweisen. Irgendwann merkten wir, dass das System sich eigentlich selbst regelte, wenn wir unsere Toleranzschwelle bezüglich Lärm und Platz ein bisschen höher legten. Die Besucher entscheiden selbst und wir kommen nicht in Gewissensnot, Menschen abzuweisen. Es ist immer wieder schön zu sehen wie der Sturm im Wasserglas, den wir gern selbst verursachen, auf einfache Art und Weise gestillt wird, wenn wir es zulassen.
Interessanterweise belastet der Winterspielplatz auch den Gemeindehaushalt so gut wie gar nicht. Der Kuchen wird von Mitgliedern gespendet und umsonst ausgegeben. Wir bitten lediglich um eine Spende mit einem aufgestellten Schälchen. Mit dem Geld werden Kaffee, Kekse, Salzstangen und ggfs. weiterer Kuchen gekauft. Am Ende der Saison bleibt bislang immer ein mittlerer dreistelliger Eurobetrag übrig. Wir staunen, wie Gott die Arbeit im Winterspielplatz segnet. Selbst der Oberbürgermeister von Wolfsburg, mitsamt seinem Gefolge, bestätigte uns die tolle Atmosphäre die in unserem Winterspielplatz wahrnehmbar ist. Gott sei Dank.
Unser nächstes Projekt ist ein Sommerspielplatz auf unserem Grundstück. Die beiden Trampoline, die wir Ende letzten Jahres eingebaut haben, mussten wir bereits einzäunen, damit der Andrang von Kindern auf dem Grundstück für unseren Hausmeister beherrschbar blieb. Wie es mit der Terrasse und den nächsten Spielgeräten weitergeht berichten wir dann vielleicht nächstes Mal.
Peter Krüger im Namen der Gemeindeleitung
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