Folgende Gemeinden gehören zur Region Ost (ehemals "Ostkreis")
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Unsere Gemeindefreizeit am ersten Aprilwochenende 2022 war unsere erste nach der Corona-Pandemie. Wir blieben „Zuhause“ in unseren eigenen Gemeinderäumen. Viele Geschwister konnten auftanken, geistlich und auch was die „Gemeinschaftsakkus“ anging. Begeistert hat mich, dass die Freizeit vor allem einen enormen Schub für unsere Kinder gebracht hat: Sie sind zusammengewachsen und haben unsere Kreuzkirche „erobert“.
Die Ausweitung des Ukrainekrieges ab Februar 2022 war ein Schock und bewegt uns noch immer. Es war klar, dass wir helfen wollen und daher war es ein Gebot der Stunde, die Gemeinde-Räume unseres Vorderhauses zur Verfügung zu stellen. Eine geflüchtete Familie konnte dort bald ihr neues Zuhause finden.
Festlich ging die Zeit des Bibelclubs zu Ende. Mit Kronen und einem kreativ-festlichen Gottesdienst und der Segnung der Teens haben wir im Frühsommer den Abschluss dieser zwei Jahre zur Ehre Gottes gefeiert. Das Thema „Du bist ein Königskind“ ist nicht nur Motto gewesen, es gilt jeder und jedem von uns, der oder die sich an Jesus festhält!
Noch ein Fest stand an: Das Jubiläum unserer Kreuzkirche. Sie wurde 2022 stolze 40 Jahre alt. Dieser Tag war wirklich großartig, mit vielen Gästen und bewegenden Grußworten. Arno Backhaus hat uns Wichtiges ans Herz gelegt: Dass wir als Gemeinde für unsere Stadt und unser Umfeld enorm etwas zu bieten haben und uns darum mit unseren Gaben für sie einsetzen können. Sprichwörtlich „in Schwung gebracht“ hat uns das Pfadfinderkarussell auf unserer Gemeinde-Wiese. Es war ein riesen Spaß und ein großartiger Tag, an dem sich alle aus der Gemeinde einbrachten.
Bewegt hat uns auch die neuere Geschichte: Anfang 2023 habe ich nach gut 10 Jahren in Löhne eine neue Stelle im Rheinland angenommen und unsere Gemeindeleiterin hat für viele überraschend aus persönlichen Gründen im März 2023 aufgehört. Das waren zwei schon sehr große Überraschungen. Gott sei Dank konnten wir in den aktuellen Wahlen drei neue Mitglieder in die Leitung berufen. Das ist auch eine Überraschung und wir sehen das als großes Geschenk.
Auf dem diesjährigen Landesverbandsrat geht es um die Frage der Verbindlichkeit. Ich erlebe, dass für die Gemeindearbeit weniger die organisierte Mitgliedschaft, dafür aber mehr die innere Verbundenheit entscheidend ist. Mitarbeiter und Teilnehmer gewinnen wir in Löhne gerade in Projekten und recht kurzfristigen Aktionen. Längerfristige Angebote außer unseren Gottesdiensten werden dagegen kaum besucht. Aktuell versuchen wir die Gemeinschaft durch eine Neuauflage von Hauskreisen und durch die Werbung zu privaten Kleinsttreffen zu stärken. Dabei kommen wir „natürlich“ über unseren Glauben ins Gespräch. So, wie es passiert, wenn wir in Vereinen außerhalb der Gemeinde Leben teilen. Dieser Weg zu den Menschen, der wertschätzend ihnen in ihren aktuellen Formen von Gemeinschaft begegnet und dann dort Glauben zur Sprache bringt, ist kein neuer Weg. Er ist jedoch aus meiner Sicht für ein lebendiges Gemeindeleben immer entscheidender.
Autor: Enrico Klee
Anzahl der eingereichten Bilder: 3
Fotograf: Bernd Woker und Enrico Klee
Wir machen uns auf den Weg
Wir sind als Gemeinde gemeinsam unterwegs und wollen deshalb auch gemeinsam unser Gemeindeleben mit Freuden genießen, weiterentwickeln und für Außenstehende einladend gestalten. Doch nach vielen Jahrzehnten Gemeindeleben ist in den vergangenen Jahren etwas Müdigkeit in den Gemeindealltag eingezogen. Die Mitgliederzahl ist aus unterschiedlichen Gründen empfindlich geschrumpft. Angesichts dieser Tatsachen stellte sich Ende 2021 die Frage: „Welche Weichen können wir stellen, die diesem Verlauf entgegenwirken?“ Daher hat sich die Gemeinde entschieden, das Projekt Revitalisierungsprozess des BEFG in Anspruch zu nehmen. Seit April 2022 haben wir uns mittlerweile fünf Mal mit unserem Coach getroffen, um miteinander über Themen wie „Was ist das Alleinstellungsmerkmal von Kirche?“ oder „Seelsorge neu entdecken“ nachzudenken, zu diskutieren und zu beten. Dabei steht nicht die Gemeinde als Institution und/oder deren zahlenmäßiges Wachstum im Vordergrund.
Der Revitalisierungsprozess ist zunächst und vor allem ein geistlicher Prozess. Sicher könnten wir mit eindrucksvollen Programmen oder zahlreichen Aktionen versuchen, unsere Gemeinde fitter und attraktiver zu machen. Allerdings ist zu befürchten, dass alles nur heiße Luft bliebe und uns schnell die Puste ausginge. Wichtiger als alle Attraktionen ist es, dass wir Gott näher kennen lernen können und dass jede/r Einzelne geistlich wächst. Wir wollen erleben, dass unsere Herzen und Sinne vom Frieden Gottes, der höher als alle Vernunft ist, erfüllt werden. Es kommt auf die Veränderung unserer Gesinnung an. „Was wir also heute brauchen, ist die Rückkehr in das Herz dessen, was Glaube ausmacht: Das Bemühen um eine Erkenntnis Gottes und die Auswirkungen, die dies auf unser Leben hat. Dazu muss es auch in der Kirche eben diesen Fokus geben, auch sie muss in allem, was sie tut, ihrem Glauben an Gott Nahrung geben und ihn nach außen sichtbar machen“ (Warren, Robert: Auf dem Weg der Erneuerung. Vitale Gemeinden entwickeln und leben.)
Beim ersten Workshop-Wochenende haben sich vier Interessengruppen gebildet, die gemeinsam überlegen und beten, wie es gelingen kann, dass unsere Gemeinde das Alleinstellungsmerkmal von Kirche – Menschen die Begegnung mit Gott zu ermöglichen – lebt. Es wurden Ideen entwickelt, von denen einige schon wieder verworfen wurden. Andere werden Schritt für Schritt in die Tat umgesetzt. Unter anderem hat im März dieses Jahres das Café der Nationen, eine Begegnungsmöglichkeit für Geflüchtete aus allen Nationen und Deutsche, wieder eröffnet. Die Resonanz darauf ist überwältigend. Es kommen Geflüchtete aus den umliegenden Flüchtlingsunterkünften, ukrainische Geflüchtete aus dem ganzen Stadtgebiet und auch etliche Gemeindemitglieder kommen spontan vorbei. Darüber hinaus gibt es Überlegungen die Türen des Gemeindehauses bewusst zu öffnen, um eine „offene Kirche“ im Stadtviertel zu sein. Ein Ort für Menschen, an dem Menschen sich auf sich und Gott konzentrieren können.
Am Jahresende 2022 wurden wir von unterschiedlichen Menschen gefragt, ob denn schon was zu merken wäre. Auf unserer Mitgliederliste und in unserem Veranstaltungskalender merkt man nichts. Doch in den zwischenmenschlichen Begegnungen untereinander merken wir eine beginnende Offenheit und ein wachsendes Interesse aneinander. Die Gespräche verändern sich, es wird mehr und „anders“ gebetet. In der Passionszeit 2023 wurden zwei Gottesdienste von den Interessengruppen gestaltet. Die Rückmeldungen dazu waren übereinstimmend: „Der Heilige Geist hat gewirkt!“ Das alles motiviert uns dranzubleiben, doch der Revitalisierungsprozess ist ein Marathon, kein Sprint. Und gelegentlich gibt es dann auch eine kurzfristige Motivationsflaute… Daher sind wir dankbar für jedes unterstützende Gebet und motivierende Nachfragen!
Wir sind auf dem Weg
Auch wenn das Jahr 2022 ganz unter der Überschrift des Revitalisierungsprozess‘ stand, gab es daneben noch weitere Herausforderungen und Erlebnisse. Wie so viele Gemeinde sahen wir uns mit dem Angriffskrieg auf die Ukraine vor die Frage gestellt, ob und wie wir uns engagieren können. Am Samstag nach dem Angriff starteten wir mit einem Friedensgebet, das sich mittlerweile als feste wöchentliche Veranstaltung etabliert hat. Seit Mai 2022 stellen wir im Obergeschoß unseres Gemeindehauses zwei Räume als Unterkunft für ukrainische Geflüchtete zur Verfügung. Zu einer Familie, die jetzt in einer eigenen Wohnung wohnt, pflegen einige Gemeindemitglieder freundschaftliche Kontakte und die Familie besucht nahezu regelmäßig den Gottesdienst am Sonntagmorgen. Gerade in diesen Tagen wurden die Räume von einer weiteren Familie bezogen, die erst vor wenigen Wochen geflüchtet ist.
Neben diesen beiden Energie und Zeit fordernden Aufgaben gab es im Jahresverlauf 2022 noch weitere kleine Highlights: in der Karmarschstraße, Hannover, wurde ein erster von uns finanzierter Stolperstein verlegt. Einige Gemeindemitglieder nahmen an der Steinverlegung teil und hatten im Anschluss daran die Gelegenheit sich mit einem entfernten Verwandten des Opfers, an den „unser“ Stein erinnert, bei Kaffee und Kuchen zu unterhalten. Am ersten Advent fand endlich mal wieder eine Taufe in unserer Gemeinde statt. Am vorbereitenden Taufseminar nahmen insgesamt neun Personen teil, darunter einige getaufte Gemeindemitglieder, die sich noch einmal bewusst mit den Fragen und Hintergründen zur Taufe auseinandersetzen wollten. Ein weiteres Highlight war die Teilnahme der Gemeinde am „Lebendigen Adventskalender“ der Vogelsiedlung, einem Wohngebiet im Roderbruch. Bei klirrender Kälte trafen wir uns um die Feuerschale mit Punsch in den Händen um gemeinsam zu singen, miteinander zu reden und Lieder zu singen.
Wir sind dankbar für alles, was sich im vergangenen Jahr ereignet hat und erwarten gespannt, was Gott noch für uns vorbereitet hat. Und wir sind dankbar für jedes Gebet!
Autor: Heike Kling
Anzahl der eingereichten Bilder: 2
Fotograf: Arndt-Peter Bergfeld, Heike Kling