Vom 8.11.bis 24.11.19 luden wir als Hoffnungskirche die Bevölkerung Wittenbergs und der Umgebung, aber auch
Touristen, die in dieser Zeit unsere Stadt besuchten, zu einer vielleicht als Evangelisation ungewöhnlichen Ausstellung ein.
Die Ausstellung ist ein Projekt vom Sinnenpark der Ev. Kirche in Baden und heißt: HOFFNUNG FÜR DIE LETZTE REISE
Tagsüber besuchten die unterschiedlichsten Menschen und Gruppen unsere Kirche mit den „Koffern für die letzte Reise“, die bekannte und weniger bekannte Bürger Wittenbergs gepackt hatten. Schulklassen, Konfirmandengruppen, Frauengruppen, Seniorenpfleger, Schwesternschülerinnen u.a. nutzten die Gelegenheit, sich mit dem Thema Tod und dem, was uns für das Leben wirklich wichtig ist, auseinanderzusetzen.
So mancher stand vor der Frage: Was würde ich denn für meine letzte Reise mitnehmen, wenn ich dies könnte? Ein Tränenkrug nahm die „Tränen“ auf, die man bisher vielleicht nicht weinen konnte. Am Mülleimer konnte man viel „Ballast“ loswerden, was die dort eingeworfenen Zettel zeigten.
Den Höhepunkt des Kirchenraumes bildete das neue Jerusalem mit 20 Törchen, hinter denen sich - wunderschön gestaltet – Dinge verbargen, die uns im Himmel erwarten (mit den entsprechenden Bibelstellen). Das lebensgroße Auferstehungskreuz machte deutlich, durch wen wir überhaupt den Himmel erreichen können.
Im Nebenraum befand sich noch eine „Wut“-Station für zerstörte Träume und Pläne und eine „Klagemauer“, in die man – wie bei der Klagemauer in Jerusalem – Zettel mit Gebeten und Wünschen stecken konnte. Dort befand sich auch die Mitteilung, dass in den nächsten Bibelstunden der Gemeinde, für diese Anliegen gebetet werden würde.
Die Ausstellungstage wurden begleitet von abendlichen Vorträgen und Konzerten. Liedtexte von Leonard Cohen, Klaus-André Eickhoff und Udo Lindenberg regten zum Nachdenken an. Themen wie Erbschaft, Vorsorgevollmacht, Patientenverfügung, Stressbewältigung, Katastrophenschutz und Nahtoderfahrungen – für jeden war etwas dabei. Interesse fanden auch zwei Lesungen – z.B. „100 Dinge, die du NACH dem Tod auf keinen Fall verpassen solltest“.
Alles in allem war diese Ausstellung eine gute Möglichkeit, mit Menschen ins Gespräch zu kommen und sie da abzuholen, wo sie sich in Fragen über Tod und Leben befanden.
SUCHET DER STADT BESTES LUTHERSTADT WITTENBERG E.V.
Schon längere Zeit hatten wir uns darüber Gedanken gemacht, wie es mit der These 62 weitergehen könnte, um über das theologische Gespräch hinaus in unsere Gesellschaft hineinzuwirken. So gründeten wir im September letzten Jahres den Verein „Suchet der Stadt Bestes Lutherstadt Wittenberg e.V.“ , der am 9.10.19 ins Vereinsregister Stendal eingetragen wurde.
Neben den bereits bestehenden Initiativen wie WEISS/ROT mit gesellschaftsrelevanten Themen, der Lebensschule, dem Angebot von seelsorgerlichen Einzel- und Gruppengesprächen, der These 62, als theologisches Gesprächsforum, dem Thesentalk: Wir können über ALLES reden und den halbjährlich stattfindenden Gebetsfrühstücktreffen mit Mandatsträgern verschiedener Parteien und in Verantwortung Stehende in Wittenberg und Umgebung, gibt es jetzt einen stadthistorischen Stammtisch, der an jedem 3. Samstag im Monat von der Kunsthistorikerin Elke Strauchenbruch durchgeführt wird. Weitere Vorträge und Gesprächsangebote wird es in den nächsten Wochen und Monaten von den Initiativen Handwerk und Kirche, dem Leiter einer Haushaltshilfe-Firma zum Thema: Wir alle werden älter, sowie DAS HAUS – Service und Zuwendung für Patienten und Personal und dem Team für Integration und Inklusion geben. Unser Konzept lässt die Möglichkeit für viele weitere Initiativen offen. Wir sind gespannt auf den Einfluss, den Gott uns als Gemeinde und Einzelne weiterhin in der Lutherstadt Wittenberg schenkt.
Bericht: Matthias Arndt, Hildegard Stibbe und Brigitte Neumeister