Am 1. September war es so weit: In einem Festgottesdienst wurde unser neuer Pastor Johannes Hilliges in den Dienst unserer Gemeinde eingeführt. Mit seiner Frau Sieglind zusammen ist er aus Süddeutschland zu uns gekommen. Eine zweijährige Vakanz ging zu Ende. Viele Mitarbeiter hatten in diesen zwei Jahren Gaben und Fähigkeiten entdeckt und zusätzliche Verantwortung übernommen, und die bunte Reihe der Prediger an den Sonntagen zeigte uns die Vielfalt der Kinder Gottes. Im Moment freuen wir uns über eine kontinuierliche Verkündigung in den Predigten, die uns biblische Aussagen intensiv nahe bringt, z.B. die verschiedenen Orte, an denen Advent stattfindet. Da Johannes Hilliges eine 75%-Stelle angetreten hat, üben wir uns ein, die zeitlichen und inhaltlichen Freiräume zu strukturieren.
Im Jahr 2019 haben wir Themen, die schon lange bei uns lagen, in das Jahresthema „Begegnungen“ geformt. Der Bereich Gemeinschaft hatte sich in einem Zielfindungsprozess als derjenige mit dem größten Bedarf gezeigt. In jedem Monat fand ein Event zum Jahresthema statt, beginnend mit dem Vortragsabend „ wen Gott so alles liebt … Homosexualität – die schwule Frage“ mit Prof. Siegfried Zimmer, zu dem wir Gäste aus vielen Gemeinden und Konfessionen begrüßen konnten. Neben gut besuchten Großveranstaltungen wie einem Konzert und einem Frauenfrühstück fanden Veranstaltungen im kleineren Rahmen statt, z.B. ein Besuch in der jüdischen Gemeinde, ein interkulturelles Gartenfest, ein Workshop „Bibel und Wein“ und die Teilnahme beim „lebendigen Adventskalender“ im Wechsel mit vielen anderen Kirchen, Vereinen und Verbänden unserer Stadt.
Der nach wie vor hohe Anteil an Migranten in unserer Gemeinde prägt unsere Gottesdienste und Veranstaltungen. Da wir uns schon vor Jahren dazu entschieden hatten, keine persischsprachige Teilgemeinde zu bilden, sondern uns bemühen, alle Zugezogenen in einem gemeinsamen Gottesdienst, mit regelmäßigen gemeinsamen Mittagessen und 1:1-Patenschaften zwischen Deutschen und Migranten zu integrieren, sind vielfältige Kontakte entstanden. Die Angebote z.B. der Sprachförderung müssen sich auf neue Zeiten einstellen, da viele Geflüchtete inzwischen Arbeit gefunden haben und erst nach Feierabend ein Treffen besuchen können. Sehr glücklich sind wir darüber, dass wieder eine regelmäßige Kinderkirche während der Gottesdienste begonnen hat. Auch hier sind die Mitarbeiterinnen herausgefordert, die Kinder mit einem anderen kulturellen Hintergrund einzubinden. Wir sind dankbar für das zurückliegende Jahr und sehen hoffnungsvoll in die Zukunft.
Ingrid Gralle