Zum einen haben wir bereits im Herbst 2018 begonnen in unserer Gemeinde über das Thema Homosexualität zu sprechen und haben dazu über ein Jahr lang unterschiedliche Veranstaltungen angeboten. Dazu gehörten: Predigtreihe und Bibelstundenreihe zum Thema „Beziehungen“, einen Thementag, ein Filmabend mit dem Film
„Der verlorene Sohn“, einen Vortragabend mit Prof. Dr. Ralf Dziewas von der Theologischen Hochschule Elstal zum Eheverständnis
, einen Gottesdienst zusammen mit der HUK (Homosexualität und Kirche) und einem Gemeindeforum mit sehr lebendiger Diskussion. Am Ende des Prozesses haben wir als Gemeinde ein Statement verabschiedet. Der gesamte Prozess war für uns ein intensiver Weg und auch eine gute Erfahrung. Der Prozess hat uns zu ganz entscheidenden Fragen gebracht: Wer sind wir? Wie wollen wir als Gemeinde mit Menschen umgehen? Was ist eigentlich unsere Basis? Welchen Auftrag haben wir als Gemeinde? Wir lesen wir die Bibel? Und wie können wir trotz der unterschiedlichen Theologie miteinander Gemeinde leben? Große Fragen, die wir in vielen Gesprächen und Gemeindestunden bewegt haben. Im großen Ganzen hat uns der Prozess aber zueinander geführt und uns ein klareres Profil gegeben. Wir haben uns dem Thema gestellt ohne, dass wir einen konkreten Anlass hatten. Dadurch hatten wir so die Chance offen und ehrlich zu sprechen und dabei (hoffentlich) niemanden zu verletzten.
Zum anderen haben wir im Herbst durch eine Predigtreihe, Bibelabende und einen Thementag mit dem Thema
„Schöpfung und Nachhaltigkeit“ beschäftigt. Es uns allen deutlich: Gott liebt diese Welt, seine Schöpfung. Und aus dieser Motivation heraus wollen wir nun auch als Gemeinde Verantwortung für die Schöpfung übernehmen. Wir haben uns verschiedene Bereiche unseres Gemeindelebens angeschaut und wollen nun Schritt für Schritt in Richtung nachhaltige Gemeinde gehen. Im Sommer ist zum Beispiel ein nachhaltiges Gemeindefest geplant. Wir sind gespannt, wie das gelingen wird.
Neben den thematischen Schwerpunkten gab es auch viele andere tolle Projekte, Erlebnisse und Highlights. Ein Highlight durften wir im Sommer feiern „20 Jahre Schülerbistro“. Das Schülerbistro ist eine offene Arbeit für Kinder von 8-14 Jahren in unseren Gemeinderäumen. Diese Arbeit ist aus der Jugendarbeit der Gemeinde heraus entstanden und hat sich in den letzten Jahren entwickelt hin zu einer Integrationsarbeit. Aktuell kommen die meisten Kinder aus unseren Flüchtlingswohnheimen. Im Schülerbistro bekommen sie eine warme Mahlzeit, Hausaufgabenhilfe und Deutschförderung und viele Kulturpädagogische und sportliche Angebote. Wir haben das Jubiläum mit einem Sommerfest inklusive Ehemaligen-Grillen und einem Festgottesdienst gefeiert. Dabei wurde deutlich wie viele Menschen durch das „Schübi“ geprägt wurden und wie Gott diese Arbeit gesegnet hat.
Natalie Georgi