In einer Predigt erinnerte unser Pastor vor einigen Wochen an das sehr bewegte Leben einer kürzlich verstorbenen Schwester unserer Gemeinde. Darin wurde sehr deutlich, wie existenziell bedroht ihr Leben in unterschiedlichen Lebensphasen war. Dennoch und vielleicht gerade deshalb gründetet sie ihre Existenz und ihr Vertrauen auf Christus. Darin war sie uns, in ihrer ganz eigenen Art, Beispiel und Vorbild.
In unserer vergleichsweise recht kleine Bethlehemgemeinde begegnen wir immer wieder Besuchern, Freunden und Mitgliedern die in subjektiv herausfordernden Lebenssituationen mit uns ihre Fragen teilen und Antworten suchen. Vielleicht wird gerade in unserer überschaubaren Gemeindegröße das persönliche Miteinander deutlicher gefordert und wir sind mit unseren Ideen, unserer Fantasie und Wertschätzung gefragt.
Dabei erfüllen wir sicher nicht immer die ans uns und jeden Einzelne / jeden Einzelnen gestellten Erwartungen. Dennoch machen wir immer wieder die Erfahrung, dass Christus sich zu unserer kleinen Kraft stellt, uns segnet und seine Liebe und Vergebung Entwicklungen und Räume in und mit uns freisetzt.
Aus diesem Grund verfolgen wir weiter unsere Ziele mit dem Angebot und der Gestaltung besonderer Gottesdienste: U.a. die monatlichen Freitagsabendgottesdienste (Sensus) in denen wir insbesondere Menschen aus dem Bereich der Hochsensibilität ansprechen möchten.
Wir verstehen diese Gottesdienste auch als einen Beitrag für andere Gemeinden. Hier sollen sich Menschen neu auf ihr Leben und ihre eigenen Gemeinden ausrichten können. Durchgängig sind die Gottesdienste durch drei Akzente geprägt: Augenblicklich, sinnlich und lebensklar! Mehr dazu unter: efgis.de und hochsensibel-hannover.de.
Die Auseinandersetzung mit dieser Thematik werden zudem in Seminartagen und Workshops unter der Überschrift ‚Resilienz‘ vertieft. Dabei sollen Impulse (Vortrag, Referat, Körperübungen) über unterschiedliche Sinneswahrnehmungen vermittelt werden.
Auch die einmal monatlich festinstallierten sonntäglichen Frühstückszeiten gehören dazu. Wir klönen und begegnen einander, greifen durch einen Impuls das Thema des Sensus-Gottesdienstes noch einmal auf und feiern Gott in unserer Mitte mit Liedern und Gebeten. Diese Begegnungen dienen der Verknüpfung und haben eher einen integrativen Aspekt. Es ist viel Raum zum Begegnung und Austausch. Manche Gespräche werden seelsorgerisch vertieft, andere durch Begegnungen im Alltag weitergeführt.
In all dem erleben wir unseren Herrn, der sein ausnahmsloses Ja zu Dir und mir sagt; uns gerade in unserer Eigen- und Einzigartigkeit begegnet und annimmt: Mit uns geht, uns durch das Auf und Ab unseres persönlichen Lebens führt und segnet - ganz so und direkt und individuell, dabei manchmal doch ganz anders als bei unserem lieben verstorbenen Gemeindemitglied.
Günter Frowein, Gemeindeleiter