Bewegender Abschied von Pastor Neumann und seiner Familie

Abgelaufen

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Verabschiedungswochenende in der Evangelisch-Freikirchlichen Gemeinde Holzminden

13,5 Jahre war Matthias Neumann Pastor der Evangelisch-Freikirchlichen Gemeinde in der Fürstenberger Straße und lebte mit seiner Frau und seinen drei Kindern in der Stadt.

Zwei seiner Kinder wurden hier geboren und alle drei erlebten ihre Kindergarten- und ersten Schuljahre hier. Eine lange, bewegte Zeit, in der vielfältige Beziehungen zu den Menschen dieser Region wuchsen: Natürlich in der Gemeinde, aber auch im beruflichen Umfeld der Hebamme Tanja Neumann und im Kontext von Kindergarten, Schulen und Vereinen.
Und so war das Wochenende am 29. Und 30. Oktober ein wahrer Verabschiedungsmarathon.

Der Samstag stand unter dem Motto „Familienfeier“ und dort waren die Mitglieder und Freunde der Gemeinde zusammen gekommen, um sich dankbar an die gemeinsame Zeit zu erinnern. Es wurden Anekdoten erzählt, „Familienfotos“ aus 13,5 Jahren Gemeindeleben gezeigt und in Anlehnung an die ursprüngliche Heimat von Pastor Neumann bayerische Köstlichkeiten genossen.
Und natürlich gab es auch Geschenke. Als Erinnerung an das Weserbergland durfte Familie Neumann u.a. ein Kochbuch der hiesigen Landfrauen mitnehmen. Und die Gemeinde freute sich über ein sogenanntes „Wunschliederhäuschen“: Dort hinein dürften Zettel mit speziellen Liedwünschen gesteckt werden und diese würden dann in einem der nächsten Gottesdienste gesungen werden, so Tanja Neumann.

Bei diesem Geschenk wurde deutlich, dass Musik eine sehr große Rolle im Gemeindeleben, aber auch im persönlichen Leben der Familie Neumann spielt.
Und so wurden auch im offiziellen Verabschiedungsgottesdienst am Sonntagnachmittag fast ausschließlich Wunschlieder der Familienmitglieder gesungen. Erneut versammelte sich die Gemeinde und freute sich über viele Gäste aus anderen Kirchen und Gemeinden und aus dem persönlichen Umfeld der Neumanns.

Es war ein Gottesdienst voller Dankbarkeit für die gemeinsamen Jahre, mit viel Wehmut und der Bitte um Gottes Segen für die Pastorenfamilie.

Pastor Wolfgang Bauer aus Northeim wies in seiner Predigt darauf hin, dass Gott einen Plan für unser Leben habe und genau den richtigen Zeitpunkt für den nächsten Schritt kenne. So sei die nun anstehende Veränderung von der Familie Neumann eigentlich schon ein Jahr eher geplant gewesen, sie musste dann aber krankheitsbedingt verschoben werden. Doch nun sei der rechte Augenblick gekommen, und auch wenn „das Neue noch im Novembernebel verborgen“ sei, verspräche Gott in der Bibel, dass er auf allen Wegen dabei sei.

Diese Zusage erhielt die Familie auch in weiteren Grußworten u.a. von den baptistischen Pastorenkollegen aus Einbeck und Höxter, die auch das gute Miteinander mit Matthias Neumann im Südkreis der Evangelisch-Freikirchlichen Gemeinden unterstrichen.
Und auch Pastorin Bode als Vertreterin der lutherischen Gemeinden lobte die gute Zusammenarbeit auf ökumenischer Ebene. Matthias Neumann sei kein bequemes Mitglied im ökumenischen Arbeitskreis gewesen – aber „bequem“ sei ja auch schließlich kein Kompliment für einen Christen, so ihre Worte.

Doch das letzte offizielle Wort hatte Pastor Neumann selbst. Noch einmal blickte er auf die vergangenen Jahre zurück und dankte der Holzmindener Gemeinde für ihren Mut, ihn als damals jungen Pastor angestellt zu haben. Seitdem seien er und seine Familie zusammen mit dieser Gemeinde eine lange Wegstrecke mit Höhen und Tiefen gewandert und nun zögen sie weiter auf ihrem Weg Richtung Gifhorn. Doch das Unterwegsein bleibe ein Leben lang, denn jeder Christ verstehe sich als Pilger auf dem Weg zu Jesus hin.
Ein letztes Mal sprach er seiner Gemeinde den Abschlusssegen zu und dann war die „Ära Neumann“ endgültig zu Ende.
Doch beim anschließenden Kaffeetrinken flossen noch viele persönliche Worte und auch Tränen. Familie Neumann hinterlässt eine Lücke in der Gemeinde, aber auch in der Stadt Holzminden.

Er wechselt in die Gemeinde Gifhorn in der Region Ost. 

Ein weiterer Bericht findet sich in der neuen Ausgabe DIE GEMEINDE 24-2016.